28. Juli 2023

Hoffnung für die Karen

THAILAND
70 Jahre Unterdrückung und Heimatlosigkeit haben den burmesischen Karen stark zugesetzt. AVC-Projekte öffnen neue Perspektiven.

Die einen Kids üben einen Tanz ein, andere fegen den Essraum und wieder andere sind in Schulaufgaben vertieft: Auf den ersten Blick könnten wir bei unserem Besuch annehmen, es handle sich bei dieser Schule im thailändischen Phop Phra District um ein normales Internat. Auffallend ist lediglich die hohe Anzahl Schü­lerinnen und Schüler – insgesamt 1300 – und deren grosse Selbstständigkeit. 

Unterdrückung und Flucht
Die Kinder und Jugendlichen sind Angehörige der Ka­ren, einer ethnischen Minderheit in Myanmar an der Grenze zu Thailand. Seit über 70 Jahren wird dieser Volksstamm vom burmesischen Militär unterdrückt. Der Widerstand der Karen mündete in einen Bür­gerkrieg, der seitdem tausende Zivilisten das Leben kostete und grosse Fluchtbewegungen innerhalb des burmesischen Dschungels und ins benachbarte Thai­land zur Folge hatte. Hier finden die Karen in sieben grossen Flüchtlingslagern Zuflucht. Von der Zentral­regierung Myanmars im Stich gelassen, stammt die gesamte Unterstützung der Karen aus Thailand – Ess­waren, Baumaterial, Benzin, Hilfen für Landwirtschaft.  

Hoffnungsträger Schule
Heimatlos und ständig auf der Flucht wurde der jungen Generation vor allem eines genommen: die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. In Myanmar besuchen wir eine weitere Schule; auch hier müssen die Kids ohne ihre Eltern den Alltag meistern. Auffallend sind die Gewehre in den Hütten der Lehrer: Wer jünger als 70 Jahre ist, hat nie ein Leben in Frieden gekannt. Wer kann, schickt seine Kinder über die Grenze in ein Flüchtlingscamp. Dort sind sie zumindest in Sicherheit. 

Ausweg aus der Sackgasse
Je düsterer die Zukunft, desto klarer die Botschaft von Jesus. Selbst wenn wir ihre Zukunft nicht kennen, so können wir doch tausenden von jungen Karen einen Aus­weg aus der Hoffnungslosigkeit bieten. Zusammen mit unserem Partner in Thailand bilden wir als AVC junge Erwachsene der Karen in Mission und Jünger­schaft aus. Wenn sie dann mit der Guten Nach­richt als Lehrerinnen und Lehrer an Schulen in Myanmar zurückkehren, eröffnen sich für die junge Generation neue Perspektiven.

Aktuell sind wir auch an einem zweisprachigen, karen-englischen Übersetzungsprojekt des Neuen Testaments beteiligt, damit die Jugend­lichen Englisch lernen und gleichzeitig die Bibel lesen. Bis Weihnachten sollten 10 000 Exemp­lare zur Verteilung bereit sein. Zudem konnten wir mit Hilfe aus Deutschland, der Schweiz und Singapur die Gründung der Royal Rangers, eines Jugendverbands mit christlicher Prägung, in Thai­land realisieren. Diese Arbeit bietet weitere Möglichkei­ten, um junge Karen zu erreichen. Bereits werden die ersten Leiter ausgebildet. Es gibt Hoffnung für die Karen.



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