14. Juni 2023

Standhaft trotz Verfolgung

NIGERIA
Im Norden Nigerias stehen Christen im Visier islamischer Extremisten. Unser Partner, Pastor Dapar, schildert die Lage.

Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Von den 216 Mio. Einwohnern ist die Hälfte muslimisch, 45 % beträgt der Anteil der Christen. Interessant ist die Aufteilung innerhalb des Landes. Während die Mehrheit der Südnigerianer Anhänger des Christentums ist, bekennt sich im Norden ein Viertel der Bevölkerung zu Jesus. Diese sind Zielscheibe von Islamisten. Die Verfolgung ist vielfältig und meistens sehr brutal. Christen werden aus ihren Dörfern vertrieben, ihre Häuser niedergebrannt, Geschäfte und Eigentum geplündert, Männer, Frauen und Kinder ermordet. Allein im Bundesstaat Plateau wurden 2023 bis Mitte Mai mindestens 300 Christen massakriert. Die Sicherheitskräfte schauen weg und unternehmen nichts zum Schutz der Christen, denn alle Schlüsselstellen der Behörden und der Regierung sind von Muslimen besetzt.

Lag Nigeria 2020 noch auf Rang 12 des Weltverfolgungsindex, eine Rangliste der 50 Länder, in denen Christen der stärksten Verfolgung und Diskriminierung wegen ihres Glaubens ausgesetzt sind, so belegt es heute Rang 6. Auf die Frage, wieso der Hass gegen die Christen in seinem Land so rasant zunimmt, antwortet Pastor Dapar: »Die Bibel sagt uns deutlich, dass diejenigen, die an Jesus glauben, um seines Namens Willen verfolgt werden und dass in den letzten Tagen harte Zeiten auf uns zukommen werden. Obwohl die Extremisten uns einschüchtern wollen und sogar umbringen, sind wir mutig und halten am Glauben fest. Das macht sie noch wütender.«

Pastor Dapar könnte in den Süden ziehen und ein bequemes Leben führen. Doch er bleibt im Norden. »Als Pastor habe ich einen viel grösseren Einfluss, wenn ich dort bin, wo es viele Anfechtungen gibt. Im Süden hätte ich zwar ein entspanntes Leben, könnte mir ein Haus und eine grössere Kirche bauen. Aber das würde mich nicht erfüllen. Mein Verlangen war es schon immer, das Leben von Menschen massgeblich zum Positiven zu verändern. Selbst wenn es nur wenige sind, hat das eine sehr grosse Bedeutung für mich. Ich bin Gott dankbar für die Zusammenarbeit mit AVC. So kann ich die verfolgten Brüder und Schwestern nicht nur seelsorgerlich und geistlich betreuen, sondern ihnen auch materiell helfen, eine neue Existenz aufzubauen.«



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