25. Oktober 2023

Gruppenchats und Müllcontainer

IRAN
Meral* ist Iraner. Seit seiner Hinwendung zu Jesus kümmert er in einem osteuropäischen Land um Flüchtlinge – vor allem Iraner und Afghanen, deren Sprache er spricht. Doch seine Hilfe reicht bis in den Iran.

Vor rund sechs Jahren lernte Meral* im Ausland drei Dutzend iranische Flüchtlinge kennen. Sie nahmen Jesus an, liessen sich taufen und kehrten dann in den Iran zurück. Dort leben sie in verschiedenen Städten und erzählen den Menschen von Gott.

Jüngerschaft online
Den Kontakt zu Meral aber erhielten sie aufrecht. »Wenn sie Fragen über den Glauben hatten, die sie selbst nicht beantworten konnten, riefen sie mich an«, erzählt der Christ aus dem Netzwerk von AVC. Da sie im Iran seine Telefonnummer auch anderen Leuten weitergaben, die am christlichen Glauben interessiert waren, ergab sich nach und nach ein grösseres Netzwerk. Eine Online-Gruppe wurde gestartet, die bis zu den Protesten im 2022 anhielt. Seither wird das Internet von der Regierung viel strenger kontrolliert. Gruppen-Chats, die über 30 Sekunden dauern, werden einfach gekappt. »Aber Einzelgespräche sind immer noch möglich. Manchmal habe ich eine ganze Familie am Draht, die auf Lautsprecher schaltet.

Anonyme Lieferung
Einige Zeit nach ihrer Rückkehr baten ihn die Iraner um Bibeln. Meral überlegte, wie er es anstellen sollte, Bibeln in den Iran zu schmuggeln. In der Zwischenzeit beliefert er Christen in acht iranischen Städten mit der Heiligen Schrift. Das funktioniert in etwa so: Meral nimmt die Bestellung entgegen und schickt die gewünschten Bibeln seiner jeweiligen Kontaktperson in den Iran. Diese deponiert die Bibeln an einen unscheinbaren Ort in der Öffentlichkeit, zum Beispiel unter einem Auto oder einem Müllcontainer. Dann sendet er den Standort an die Kunden. Bis die Leute kommen, ist der Kurier schon weg. Sie kennen einander nicht.

Ein neues Leben mit Jesus
»Ich staune immer wieder über das Wirken Gottes im Iran, und wie er sein Wort dafür braucht«, sagt Meral. Zum Beispiel im Leben eines jungen Paares, das sich im Exil für ein Leben mit Jesus entschied und danach in den Iran zurückkehrte. Nachdem sie selbst einige Zeit die Bibel gelesen hatte, bat die Frau Meral um eine weitere Bibel: »Ich muss sie unbedingt jemandem geben!«, sagte sie. Meral schickte ihr 100 Bibeln, und sie fing an, diese an Interessierte zu verteilen. Unter anderem auch an eine Freundin. Kurze Zeit später sandte ihr diese eine bewegende Sprachnachricht, um ihr unter Tränen zu danken. »Du hast keine Ahnung«, so die Freundin, »was in meinem Leben passiert ist, seit ich angefangen habe, in dieser Bibel zu lesen! Jesus hat so viele Wunder in meinem Leben gewirkt!«

»Es gibt sehr viele dieser Zeugnisse«, sagt Meral, »und sie ermutigen mich sehr.«

* Name geändert



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