31. Januar 2024

Vom Luxus einer täglichen Mahlzeit

AFGHANISTAN
Viele Menschen in Afghanistan verhungern. Von Pakistan her bringen unsere Partner Lebensmittel. Drei Familien berichten, was diese Hilfe für sie bedeutet.

Zabiullah hat drei unverheiratete Töchter. Sie sind komplett von ihrem Vater abhängig. Früher konnten sie als Lehrerinnen arbeiten. Doch seit der Machtübernahme der Taliban müssen sie, wie alle anderen Frauen, zuhause bleiben. Zabiullah ist schon alt, seine Frau ist vor einigen Jahren gestorben. Es ist für ihn sehr schwierig, seine Familie zu ernähren. Zabiullah hat auch drei verheiratete Söhne. Doch diese kann er nicht um Unterstützung bitten, da sie kaum für ihre eigenen Familien sorgen können. Die Ankunft unserer Partner mit Lebensmittelpaketen rührten den hilflosen Senior zu Tränen.

 

Humanitäre Lage auf historischem Tief

Die Taliban, die 2021 die Kontrolle übernommen haben, lassen Afghanistan ausbluten. Wirtschaft, Gesundheits- und Bildungswesen sind am Boden. Das Fehlen der grundlegendsten Menschenrechte, insbesondere für Frauen und Mädchen, macht das Land am Hindukusch zur Hölle auf Erden. Mehrere Erdbeben trugen ihrerseits dazu bei, dass sich Afghanistan in der schlimmsten Krise seiner Geschichte befindet: Gemäss UNHCR sind 24 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte aller Einwohner, auf humanitäre Hife durch Hilfsorganisationen angewiesen.

 

Unser Partner in Pakistan hat das Projekt »Afghan Aid« ins Leben gerufen: Zusammen mit seinem Team überquert er die Grenze nach Afghanistan und hilft Bedürftigen und Notleidenden mit Paketen, die Lebensmittel und Hygieneartikel für rund einen Monat enthalten. Auf diese Weise konnte im vergangenen Jahr schon 2000 Familien geholfen werden.

 

Grosse Not – und grosse Dankbarkeit

Jaabil (13) ist das älteste Kind der Familie. Sein Vater ist Coiffeur. Vor zwei Jahren brannten die Taliban seinen Friseurladen nieder, und bis heute hat er es finanziell nicht geschafft, das einfache Lokal wieder aufzubauen. Um seine Familie zu ernähren, geht der Vater von Tür zu Tür und bietet den Leuten seine Dienste an. Doch die Einkünfte sind minimal. »Wir Kinder lernen sehr gerne«, sagt Jaabil, »aber seit zwei Jahren trauen wir uns kaum mehr aus dem Haus, weil wir unter Beschuss der Taliban geraten könnten.« Dank der Lebensmittel, die unser Partner überbrachte, konnte die Familie täglich eine Mahlzeit einnehmen.

 

Najma ist Witwe. Früher arbeitete sie, um ihre Kinder durchzubringen. Aber seit die Taliban-Regierung an der Macht ist, leiden sie sehr oft Hunger. Vor kurzem hat ihr ältester Sohn einen Job in einem Geschäft angetreten. Aber sein Gehalt reicht nicht für den ganzen Haushalt. In dieser kritischen Phase konnten unser Team mit Lebensmitteln und dem Nötigsten aushelfen. »Für diesen Akt der Liebe sind wir euch von Herzen dankbar«, sagt Najma.



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