In der Gewalt der Fanatiker
Besonders aggressiv ist die Christenverfolgung im Bundesstaat Chhattisgarh. Davon betroffen sind die Siedlungsgebiete verschiedener Stämme in den Wäldern. Zu Beginn dieses Jahres wurde bekannt, dass rund 250 Mitglieder des Adivasi-Stamms – darunter Babys, Kleinkinder, Frauen und ältere Menschen – von anderen Dorfbewohnern verprügelt und teilweise schwer verletzt und mit leeren Händen in die Wildnis vertrieben wurden, weil sich ihre Familien zu Jesus Christus bekennen.
Doch neben diesem Fall, der in den indischen Medien grosse Beachtung fand, gibt es unzählige weitere Einzelpersonen oder Familien, die brutale Verfolgung erleben. Polizei und Behörden schweigen. Sie wollen es so aussehen lassen, als handle es sich um lokale Konflikte. Aber die Waffen, die dabei zum Einsatz kommen, deuten darauf hin, dass radikale hinduistische Gruppierungen die treibenden Kräfte sind und mit der Unterstützung der Regierung handeln.
Zudem passieren die Gräueltaten oft an schwer zugänglichen Orten, die nur nach mehrtägigen Fussmärschen durch den Dschungel zu erreichen sind – auch dies ein Grund, weshalb die Verbrechen nur selten geahndet werden. Mit finanzieller Unterstützung von AVC setzt sich unser lokaler Partner A. dafür ein, dass Opfern Gerechtigkeit widerfährt. Dazu koordiniert er ein ganzes Team sehr motivierter Anwälte.
Die professionellen Rechtsvertreter wollen den Christen helfen, obwohl sie selbst manchmal Hindus, Muslime, Buddhisten oder Sikhs sind. Es beunruhigt sie zu sehen, wie die aktuelle Regierung die in der Verfassung verankerte Glaubensfreiheit und damit die Demokratie mit Füssen tritt. A. reicht die gesammelten Beweise jeweils direkt beim Obersten Gerichtshof in Delhi ein, um Präzedenzfälle zu erwirken. Er hat schon in einigen Fällen vor Gericht gewonnen.