AVC Nicaragua Schulbus
November 05 2021

Schulen unter staatlicher Beobachtung

NICARAGUA
Die aktuelle Lage in Nicaragua ist zum Zerreissen angespannt. Viele haben vor den politischen Machthabern Angst. Auch unser Projektleiter wurde von der Staatssicherheit zu einem »Gespräch« vorgeladen.

Die Regierung geht gewaltsam gegen Andersgesinnte vor. Leute, die sich kritisch über sie äussern, verlieren ihre Arbeit. Und wer eine neue Stelle finden will, muss in der richtigen Partei sein. Zahlreiche namhafte Ärzte wurden entlassen, weil sie nicht linientreu sind. Die Krankenhäuser sind voll, aber es gibt nur noch wenige Mediziner. Die Lebensmittelpreise sind bis Juli um mehr als 30 % angestiegen – und damit die Armut der Bevölkerung. Viele verlassen deshalb das Land in Richtung Costa Rica oder der USA.

Schulen unter staatlicher Beobachtung
Auch unserem Projektleiter weht ein rauer Wind entgegen. »Unsere beiden Nehemia-Schulen in Santa Teresa und Masatepe stehen unter besonderem Schutz. Andere private Bildungseinrichtungen mussten schliessen. Wir dürfen zwar normal arbeiten, werden aber beobachtet. Angeblich hatten sich einige unserer Lehrer über WhatsApp negativ über die Regierung geäussert. Deshalb wurde ich von der Staatsicherheit vorgeladen. Man forderte mich auf, den Lehrern zu verbieten, sich kritisch zu äussern, ansonsten sie rauszuschmeissen. Und würde es weiterhin Grund zu Beanstandungen geben, so würden unsere Schulen geschlossen. Bei diesem ›Gespräch‹ spürte ich sehr stark die Gegenwart Gottes und seine Zusicherung: >Hab keine Angst, ich bin bei dir.<  Dank seiner Hilfe kamen wir schliesslich gut weg.«

Unsere Schulen sind mit Beginn des Schuljahres für den Präsenzunterricht geöffnet – aber wer weiss, wie lange noch. Nach einem sehr unsicheren Jahr, in dem wir oft schliessen und abwarten mussten, wie sich die Lage entwickeln würde, sind die Kinder begeistert. Es macht ihnen Spass, wieder die Schulbank zu drücken, mit ihren Freunden zu spielen. Auch das gute Frühstück in der Schule hat ihnen gefehlt, sie wissen es jetzt noch mehr zu schätzen. Die Eltern stehen der Schulöffnung ebenfalls ausgesprochen positiv gegenüber. Plötzlich bieten sie den Lehrern Hilfe an, was vorher nicht oft geschah.

Unserem Projektleiter geht es gesundheitlich nicht so gut. »Ich kann aber Gott sei Dank arbeiten!«, sagt er. »Ein Arzt – sprich ein Student im 4. Jahr, der wegen der Massenentlassungen von Ärzten einspringen musste – hat mir starke Medikamente verschrieben. Diese zeigen jedoch keinerlei Wirkung. Was bleibt, ist zu beten, denn die im biblischen Brief an die Epheser erwähnten feurigen Pfeile schwirren von allen Seiten auf uns zu. Trotzdem fühle ich mich in Gott geborgen und von ihm beschützt.« Unsere Mitarbeiter weltweit leisten, oft unter sehr herausfordernden Umständen, eine hervorragende Arbeit. Beten wir weiterhin für sie!

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