AVC Libanon
February 01 2022

Land im Chaos

LIBANON
Die ehemalige »Schweiz des Nahen Ostens« kämpft sich durch ihre grösste Krise seit 30 Jahren und steht vor dem Kollaps. Ursachen sind Korruption, Armut, Überschuldung und Staatsversagen.

Nach dem Bürgerkrieg wurde die Machtbalance zwischen den teils erbittert verfeindeten Bevölkerungsgruppen festgeschrieben. Oberste Staatsposten, aber auch Positionen bis hinab in die niederen Verwaltungsebenen, werden seitdem anhand eines Konfessionssystems vergeben. Die personelle Zusammensetzung der Verwaltung muss die religiöse und konfessionelle des Landes widerspiegeln. Was harmonisch anmutet, hat jedoch das Leistungsprinzip ausser Kraft gesetzt und der Korruption unter ehemaligen Miliz- und späteren Parteiführern Tür und Tor geöffnet.

Versandete Revolution
Während des Syrienkriegs haben 1,5 Millionen Flüchtlinge den Libanon überflutet und in noch grössere Schieflage gebracht. In den Revolutionswochen vom Herbst 2019, als Millionen auf den Strassen demonstrierten, keimte Hoffnung auf Veränderung auf. Doch die Machthaber spielten auf Zeit und schüchterten die Protestierenden ein. Dann raubte die Covid-19-Pandemie auch der Revolution noch den letzten Schnauf.

Kampf ums Überleben
Am 4. August 2020 erschütterte eine Mega-Explosion den Hafen von Beirut und angrenzende Stadtgebiete und versetzte dem Libanon praktisch den Todesstoss. So kann heute Bargeld nur noch in kleinen Beträgen bezogen werden. Für Treibstoff stehen die Leute drei bis acht Stunden Schlange, um dann vielleicht 10 bis 20 Liter zu ergattern. Die Nahrungsmittelpreise haben sich mehr als verdoppelt. Die staatliche Stromversorgung reicht für rund drei Stunden am Tag. Privatpersonen betreiben Generatoren und verkaufen die Elektrizität zum dreifachen Preis.

Die meisten Libanesen kämpfen um ihre Existenz, um das blanke Überleben. Die Währung hat 80 % ihres Werts verloren und die Hyperinflation einen Grossteil der Einkommen und Ersparnisse vernichtet. Viele verlassen das Land.

Hoffnung auf Zukunft
Kinder werden die Zukunft aufbauen. AVC engagiert sich mittels dreier Grundschulen für Flüchtlingskinder und einer solchen für Kinder libanesischer Eltern, die sich das Schulgeld nicht mehr leisten können. Die Betreuung der 250 Kinder durch zehn christliche Lehrkräfte geht weit über den Schulunterricht hinaus. In zahlreichen Gesprächen werden Kinder und Eltern beraten – bis hin zu Traumabewältigung. Durch biblische Geschichten und Lieder lernen die Kleinen die Liebe von Jesus kennen und schöpfen Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

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