March 10 2023

Überlebensstation

KENIA / SOMALIA
Somalia ist ausgedörrt. Hunderttausende flüchten wegen der katastrophalen Hungersnot nach Kenia. Ohne die Versorgung durch AVC würden viele unterwegs verhungern.

Fünf Regenzeiten in Folge sind ausgefallen, das Vieh ist verendet, alle Wasserquellen sind versiegt. Seit 40 Jahren hat das Land am Horn von Afrika keine so schlimme Hungersnot mehr erlebt.

Rund acht Millionen Somalier sind vom akuten Mangel an Wasser und Lebensmitteln betroffen. Um dem sicheren Tod zu entgehen, haben sich Hundertausende auf den Weg gemacht. Und täglich schwillt der Flüchtlingsstrom an. Die einen ziehen Richtung der Hauptstadt Mogadischu, die anderen flüchten nach Kenia. In Dadaab, 100 Kilometer nach der somalischen Grenze, hat die UNHCR auf kenianischem Boden Camps für hunderttausende Flüchtlinge eingerichtet.

Mobile Feldküchen von AVC
Täglich erreichen 500 bis 1500 geschwächte Migranten Kenia, Tendenz steigend. Die meisten haben seit Tagen nichts gegessen. Nach endlosen Märschen durch die Wüste müssen sie sich kurz nach der Grenze erholen. Hier befindet sich ein inoffizielles Flüchtlingscamp – es ist viel zu klein und schon jetzt hoffnungslos überfüllt. Neuankömmlinge müssen ausserhalb lagern. Das Kenia-Team von AVC hat die ganze Fluchtroute selbst zu Fuss abmarschiert. Darum wissen unsere Helfer: Wenn die ausgemergelten Männer, Frauen und Kinder hier nicht zu Kräften kommen, schaffen sie es nicht mehr bis nach Dadaab.

Deshalb hat das AVC-Team an der somalisch-kenianischen Grenze mobile Feldküchen in Betrieb genommen. Unsere lokalen Helfer verteilen eine stäFür die wenigen Christen, die wir auf der Fluchtroute treffen, ist die Gefahr noch grösser. Einige Frauen, die sich zusammen auf den Weg gemacht haben, sagen: »Wir rechnen jeden Tag damit, dass wir vergewaltigt oder umgebracht werden können. Sie wissen, dass wir Christinnen sind.« Unsere Helfer berichten, dass die Schergen einen 14-jährigen Jungen, der Jesus in sein Leben aufgenommen hatte, in einen Reifen gesteckt und bei lebendigem Leib angezündet haben.

Christ zu sein in Somalia ist nur unter höchster Lebensgefahr und nur im Untergrund möglich. Doch die somalischen Al-Shabaab machen selbst vor den Landesgrenzen nicht Halt. Kürzlich drangen sie 75 Kilometer ins kenianische Landesinnere ein, griffen ein Dorf an und ermordeten 140 Kinder. In der ganzen Gegend speziell gefährdet sind Weisse: Immer wieder kommt es zu Entführungen mit horrenden Lösegeldforderungen.

Aufgrund der prekären Sicherheitslage zieht sich unser Team bei Anbruch der Dunkelheit ins Landesinnere zurück. Tagsüber steht unsere Operation unter dem Schutz der kenianischen Armee, welche die Helfer und Esswaren bewacht. Denn auch die Al-Shabaab-Schergen haben Hunger und würden nicht zögern, sich die Nahrungsmittel mit Waffengewalt zu holen.

Verzweiflung macht gefährlich
Doch auch unter den Flüchtlingen kann jederzeit ein Aufruhr ausbrechen. »Es geht ums Überleben«, sagt ein Helfer vor Ort. »Die Armee schützt uns zwar. Es sind aber nicht genügend Soldaten hier, um einen Mob von tausenden von Menschen abzuwehren.« Die Küche selbst liegt deshalb etwas ausserhalb des Zeltdorfes, und die gekochten Mahlzeiten werden mit Fahrzeugen ins Lager gebracht. »Aber die Uhrzeit, zu der wir mit 1500 Rationen unterwegs sind, ist bekannt. Das ist eine Gefahr. Die Menschen sind in ihrer Verzweiflung zu allem fähig.«

Trotz aller Gefahren sind unsere Partner und Freiwilligen mit viel Herzblut im Einsatz, um den Menschen praktisch zu helfen und Jesus Christus bekannt zu machen. Liebe Leserin, lieber Leser, beten Sie mit uns, dass die Operation täglich gelingt und viele Flüchtlinge mitten im Elend die Liebe Gottes kennenlernen. Vielen herzlichen Dank!



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