May 14 2023

Pioniere im Norden

ESTLAND
Unsere Partner Ragnar und Liis hauchen einem Ort im rauen Norden Estland Wärme und Frieden ein. Und teilen die Liebe Gottes, die ihrem Leben eine unerwartete Wende gab.

Nach dem Militärdienst in einer Eliteeinheit rutscht Ragnar in die Drogen ab. Geld verschafft er sich mit Schmuckraub und Drogenhandel. Zehn Jahre später ist er ein Wrack. Ihm ist klar: Wenn sich nichts ändert, wird er sterben. Ein Freund erzählt ihm von einem Reha-Center, dem »Village of Hope«. Ragnar erreicht es mit letzter Kraft. Nach einiger Zeit gibt er sein Leben Jesus und beginnt den Weg in die Suchtfreiheit.

Sendezeit für die Liebe
Als er seine Geschichte in einer Videosendung erzählt, lauscht fasziniert auch eine gewisse Liis. Sie schreibt ihm, um ihn zu ermutigen. Aus diesem Kontakt wird mehr, und einige Monate später heiraten die beiden. Nach der Bibelschule nimmt Ragnar die Berufung wahr, im Norden Estlands eine Pfingstgemeinde zu gründen. Paldiski, einst Militärbasis der Sowjets, ist eine trostlose Kleinstadt und alles andere als eine Traumdestination. Aber dem frischgebackenen Ehepaar wird Liebe für das Städtlein geschenkt. 2019 kommen die beiden auch mit AVC in Kontakt. Unsere regelmässigen Lieferungen – Kleider und Haushaltsartikel von bester Qualität, gespendet von Brockenhäusern in der Schweiz – ermöglichen ihnen, einen Secondhand-Shop zu eröffnen.

»Suchet der Stadt Bestes«
Seither geht es mit ihren Projekten aufwärts. Zum Beispiel mit der Instandstellung der Kirche, einer Ruine aus der Sowjetzeit. Oder mit der Unterstützung der politischen Gemeinde: Zu Beginn des Ukraine-Kriegs nimmt Paldiski einige Flüchtlingsfamilien auf. Ragnar und sein Team statten die Wohnungen der Neuankömmlinge kostenlos mit Möbeln, Kleidern und Geschirr aus. Nun pflegen sie gute Beziehungen zum Bürgermeister, der auch mal ihre Gottesdienste besucht.

Fünf der ukrainischen Familien gehören heute zum Leitungsteam der Kirche. Durch die neue personelle Ressource können Liis und Ragnar das Angebot für Kids ausbauen. Und in den zweisprachig geführten Gottesdiensten treffen sich Esten, Ukrainer und Russen – alle zusammen in einer Kirche.

Erste Station, zweite Chance
Aus dem drogenkranken Kriminellen ist ein dreifacher Familienvater und engagierter Pastor geworden. Seine Wurzeln hat er aber nicht vergessen. Aus dem Erlös des Secondhand-Ladens unterstützt er auch »seine« Drogen-Reha. Und immer wieder nimmt die Gemeinde ehemalige Süchtige auf, die durch die Hinwendung zu Jesus ein neues Leben anfangen.

Der Secondhand-Shop selbst ist ein beliebter Treffpunkt. »Es entstehen gute Gespräche, und viele Leute sagen, dass sie sich in dieser Atmosphäre wohlfühlen«, sagt Geschäftsführerin Liis. »Und wir beten, dass dies die erste Station auf dem Weg in die Gemeinde sein darf.« Denn die Kirche, die steht nur 50 Meter weiter.



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