»Sie nannten mich dumm!«

Die Kindheit von Jonas war von Armut geprägt. Umso erfreulicher war für ihn als jungen Mann die Einladung von privater Seite, in der Schweiz eine Bibelschule zu absolvieren. Der Aufenthalt im wohlhabenden Westen machte Jonas deutlich, was ihm bis dahin verwehrt geblieben war. Nach dem erfolgreichen Abschluss bekam Jonas sogar das Angebot, dauerhaft in Europa zu dienen. Damit wäre endgültig Schluss gewesen mit Hunger und Verzicht, wie er es von klein auf kannte.

Rückkehrer mit Auftrag
Doch Jonas entschied sich für die Rückkehr in seine afrikanische Heimat. Dieser Entschluss wurde nur mit Unverständnis quittiert. »Sie nannten mich dumm!«, erinnert er sich. »Zu gerne hätten meine Freunde die Chance gehabt, unser Land zu verlassen, konnten es aber nicht. Ich war fort, hätte bleiben können und kam trotzdem zurück.« Jonas war fest entschlossen, in seiner alten Heimat zu dienen.

Dieser Entschluss hatte es aber in sich. Jonas ist mit einer Frau aus dem Senegal verheiratet. Als Krankenschwester hatte sie dort ein gutes und gesichertes Einkommen. Für ihre gemeinsame Vision gab sie diese Stelle auf und nahm viele Entbehrungen auf sich, um mit Jonas in Burkina Faso zu dienen. Jonas spricht mit Respekt und grosser Dankbarkeit von der Entschlossenheit seiner Ehefrau.

Im Süden des Landes bildet der Rückkehrer neue Pastoren aus. »In unserem Umfeld können wir für die Kosten meines Studiums in Europa 200 Pastoren ausbilden«, erzählt er. Jonas’ Herz brennt dafür, den Menschen seiner eigenen Sprachgruppe, den Dagaari, das Evangelium zu bringen. In mehr als 500 Dörfern hat man noch nie etwas von Jesus gehört. Jetzt bildet eine Bibelschule Einheimische in ihrer eigenen Sprache aus und sendet sie in neu gegründete Gemeinden. Die ersten fünf Ehepaare sind gerade dabei, ihren Dienst aufzunehmen.

Schweine für den Pastor
Eine Lektion aus den fetten und mageren Lebensabschnitten setzt Pastor Jonas bei jedem Abschluss um. Die Bibelschulabsolventen erhalten von ihm nicht nur ein Diplom: Auch ein Tierpärchen – meist zwei Schweine – wird zusammen mit der Urkunde überreicht. Denn mit der Tierzucht kann sich ein angehender Pastor den finanziellen Freiraum schaffen, um sich ausreichend dem Gemeindedienst widmen zu können.