AVC Burkina Faso
January 27 2022

Luft nach oben

BURKINA FASO
Wenn in Kaya 25 von 700 Kindern geflüchteter oder ermordeter Christen der Schulbesuch ermöglicht wird, ist das zwar gut, aber nicht gut genug.

»Vielen Dank, dass wir in diesem Jahr 25 Kinder in die Schule schicken können. Wie schwierig es war, die Auswahl unter den 700 Kids zu treffen, können Sie sich ja denken«, sagt Pastor Thédodore, Koordinator unseres Hilfsprojekts in Kaya

»Camping« wider Willen
Zusammen mit lokalen Mitarbeitenden komme ich in Kaya an, einer Stadt in der zentralen Region von Burkina Faso. Kaya ist, wie weitere Städte, Zufluchtsort für Flüchtlinge aus dem Norden des Landes. Allein hier sind über 1000 Familien nach der Flucht vor dem islamistischen Terror gestrandet. Eine erste Woge kam 2019, nach brutalen Massakern an Pastoren und Gemeindeleitern, und seitdem reisst der Zustrom nicht ab. Die Drohkulisse und ständige Gewaltanwendung vertreibt Christen aus ihrer Heimat. Einige kommen bei Verwandten unter oder können eine Wohnung anmieten. Die meisten aber sind in Camps gepfercht. Dementsprechend schiessen diese im Umfeld von Städten wie Pilze aus dem Boden. Eine Besserung der Lage ist nicht in Sicht, und die Hoffnung der Flüchtlinge, bald oder überhaupt je wieder nach Hause zu kommen, schwindet. Die lokale Gemeinde, die Assembly of God, hilft, wo sie kann, ist jedoch angesichts der enormen Not völlig überfordert. Deshalb ist sie dankbar für die Hilfe von AVC – und wir sind dankbar, hier einen kompetenten und vertrauenswürdigen Partner zu haben.

Erzwungener Schulsabbat
Kinder leiden besonders unter Terror und Vertreibung. Sie verlieren geliebte Menschen und ihr vertrautes Umfeld, und es entgehen ihnen wichtige Ausbildungsjahre. Das kann langfristig Folgen haben. Deshalb hat unser Partner offene Türen eingerannt mit seiner Bitte um Hilfe bei der Wiedereinschulung geflüchteter Kinder. Wir stellen für 150 Kinder Geld für Schulgebühren und Lehrmittel bereit. Ein Vielfaches wäre erforderlich, damit alle Kids wieder die Schulbank drücken könnten.

Doch das Vorhaben scheitert nicht nur am Geld. In Ourgaye zum Beispiel wollen wir ebenfalls 25 Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Allerdings hat sich herausgestellt, dass es mit der Übernahme der laufenden Kosten nicht getan ist. Die staatlichen Schulen platzten schon vor dem Zustrom der Geflüchteten aus allen Nähten. Dadurch erzwungene »Sabbatjahre« sind auch bei registrierten Schülern keine Seltenheit. »Könnt ihr uns eine Schule bauen?« Der Bürgermeister trägt diese Bitte an uns heran und will uns dafür ein Grundstück zur Verfügung stellen. Wir sind bewegt, bringen jetzt Anträge auf den Weg und beten, dass Gott Herzen berührt.

Weitere Informationen zu unserem Engagement in Burkina Faso: https://www.avc-ch.org/de/burkina-faso

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