Der Preis der Nachfolge
Pari* und ihr kleiner Sohn leben in einer grösseren Stadt in Kappadozien in einem feuchten Keller. Darunter leidet insbesondere der Knabe, ein Asthmatiker. Da Pari von ihrem Ex-Mann wegen ihres Glaubens geschlagen wurde, hat sie ihr Augenlicht verloren. Im Iran war sie Radiomoderatorin, Sprecherin und Dichterin. In der Türkei gibt Pari ihren Glauben sehr aktiv unter ihren Landsleuten und den Afghanen weiter, die eine ähnliche Sprache sprechen.
Durch den Kontakt zu Pari lernt auch die Afghanin Fei* Jesus Christus kennen. Fei ist Sunnitin, ihr Mann Schiit. Die beiden Strömungen des Islams sind verfeindet und die Verbindung eine grosse Sünde – das Ehepaar hat beide Familien gegen sich. Weil sie Morddrohungen gegen ihre fünf Kinder erhalten, flüchten sie in die Türkei. Die Situation verschärft sich, als Fei Christin wird. Da die Verwandten ihren Aufenthaltsort ausfindig machen, müssen sie erneut untertauchen.
In die Türkei geflüchtet ist auch Rayana*. Dieser muslimischen Frau kommen auf einmal Zweifel über die Wahrheit des Islams auf. Sie reist nach Mekka und betet dort, dass sich ihr der wahre Gott offenbare. In einer Vision zeigt ihr Jesus seine Wunden und sagt: »Ich bin für dich gestorben.« Rayana kommt zum Glauben an Jesus. Sie kehrt in den Iran zurück. Dort aber wird der Druck zu gross, und sie muss flüchten.
Aus dem südlichen Iran kommt Leilah*. Verzweifelt, depressiv und suchend stösst sie auf ein christliches Fernsehprogramm. Sie beginnt Jesus zu folgen und teilt ihren Glauben auch aktiv mit anderen. Aber der Druck nimmt stark zu, und Leilah flüchtet in die Türkei, bekommt den offiziellen Flüchtlingsstatus und wird in die USA versetzt. In ihrem Herzen aber weiss sie: Gott hat sie dazu berufen, ihrem Volk zu dienen. Im Besitz eines amerikanischen Passes kehrt sie ein paar Jahre später zurück, verkauft ihr Haus im Iran und kauft eine Wohnung in der Türkei. Im geräumigen Untergeschoss richtet sie einen Saal für Gottesdienste und Taufen ein. Der Raum dient auch als vorübergehende Bleibe für viele iranische Flüchtlinge. Sie nennen sie «Mutter Theresa».
* Namen geändert
Foto: Symbolbild