Gemeindebau im »Nicht-Staat«
Transnistrien ist ein Landstreifen im Osten der Republik Moldau. Die Region hat sich 1992 unabhängig erklärt, ist aber wirtschaftlich und militärisch stark von Russland abhängig. Die allgemeine Situation ist schlecht: enorme Arbeitslosigkeit, sehr niedrige Löhne, rekordtiefes Rentenniveau. So ist es nicht verwunderlich, dass das Engagement der Matveis und ihrer kleinen Gemeinschaft auch soziale Komponenten umfasst.
Soziales Engagement
Unterstützung durch unseren Partner erleichterte über 50 Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine den Start an ihrem Zufluchtsort. Darüber hinaus halfen sie 100 bedürftigen einheimischen Familien mit Lebensmitteln. Das Herzstück des Projekts ist jedoch nicht die materielle Unterstützung, sondern die Einladung zu kirchlichen Treffen, um über den Glauben ins Gespräch zu kommen. Dimitrij sagt: »Wir träumen davon, dass das Leben der Menschen durch die persönliche Begegnung mit Jesus Christus transformiert wird.« Ein besonderes Augenmerk legt das Ehepaar auf die Einbindung von Kindern und Jugendlichen aus sozial schwachen Familien.
Der »Freitags-Club«
Dazu wurde ein Club gegründet, der sich freitags trifft. Diese kreative Initiative zielt darauf ab, zwischen der Gemeinde und nicht-religiösen Menschen eine Brücke zu bauen. Statt auf traditionelle Predigten fokussiert sich der Club auf soziale Aktivitäten mit der Absicht, das Evangelium auf nonverbale Weise zu vermitteln. Ursprünglich war der Freitags-Club für Teenager und Jugendliche konzipiert. Seit er aber für alle Altersgruppen geöffnet wurde, stiegen die Besucherzahlen, und 15 bis 30 Personen nehmen jeweils daran teil. Der Club fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern motiviert die Teilnehmenden auch, Freunde mitzubringen.
Herausforderungen und Chancen
Die restriktive Religionspraxis in Transnistrien erschwert die offizielle Anerkennung christlicher Gemeinden und zieht Registrierungsprozesse in die Länge. Dennoch hat die wachsende Gemeinschaft einen Antrag auf Anerkennung gestellt.
Die Gemeinde in Transnistrien steht vor vielfältigen Herausforderungen, aber auch Wachstumschancen sind gut sichtbar. Gebet und Unterstützung sind weiterhin hilfreich.
Der »Nicht-Staat«
Die Republik Transnistrien entstand beim Zerfall der Sowjetunion durch Abspaltung von der Republik Moldau. Das Land verfügt über eine eigene Regierung, Währung, Verwaltung und Armee. Allerdings erkennen weder die Staatengemeinschaft noch internationale Organisationen Transnistrien als souveränen Staat an.