25. Juni 2024

Hoffnung für Seenomaden

THAILAND
Seenomaden – das Wort weckt Assoziationen von romantischer Einheit zwischen Mensch und Natur. Doch von dieser einstigen Verbundenheit ist wenig übrig. Drogen, Schulden und Perspektivlosigkeit machen den Moken in Südostasien das Leben schwer.

Die Moken bevölkern die Sandstrände der Inseln in der Andaman-See, entlang der Küsten von Myanmar, Thailand und Malaysia. Sie wohnen in einfachen Hütten auf Stelzen und sind oft tagelang in ihren Holzbooten, den Kabang, unterwegs, auf reichen Fischfang hoffend. Seit Generationen sind sie in losen Gruppen organisiert. Halt geben der Geisterglaube und die Rolle älterer Frauen als Schamaninnen.

Der Einfluss der »modernen« Zivilisation hat jedoch vieles an ihrer Kultur zerstört, etwa die tragenden Familienstrukturen oder die Sorgfalt im Umgang mit der Natur. Nach dem Tsunami von 2004 flossen gutgemeinte Dollarmillionen zu den Moken. Doch statt ihnen zu helfen, ihre Lebensgrundlage wiederherzustellen, raffte das Geld auch das Geringe hinweg, das von ihrer Tradition noch übriggebliebenen war.

Kein Interesse an der Zukunft
Einige Dörfer wurden für Touristen herausgeputzt, andere gleichen Slums. Die wenigen Männer sitzen oder liegen lethargisch im Schatten. Das Gros des Gewinns aus dem Fischfang dient dem Kauf von Alkohol und Drogen. Fallen mal grössere Ausgaben an, verschulden sie sich und geraten immer tiefer in die Armutsspirale.

Präsent sind vor allem Frauen und Kinder. Da und dort sind an ihnen Spuren von Verwahrlosung sichtbar. Nicht selten werden Mädchen schon im Teenageralter Mütter. In Kinder wird kaum investiert, auch nicht in die Verbesserung der Lebensumstände. Warum auch? Das Leben der Seenomaden ist von Unsicherheit geprägt. Etliche haben nicht einmal eine Geburtsurkunde oder sonstigen Papiere.

Jesus für die Inseln
Seit dem Tsunami hilft AVC mit, in der thailändischen Stadt Ranong auf dem Festland ein christliches Kinderheim zu betreiben. Dieses war bisher das Zuhause von über 20 Moken-Kindern. Viele haben die Grundschule abgeschlossen, manche studieren noch, andere stehen bereits im Berufsleben. Zurück zum Leben auf der See will niemand – zu gross ist der Kontrast zwischen ihrem neuen Leben und der Perspektivlosigkeit ihres Stamms. Das Kinderheim wurde zu einem Ort der Hoffnung.

Die wirklich tragfähige Hoffnung jedoch liegt im Evangelium. Auch für die Moken hält Jesus Heilung von seelischen Wunden, inneren Frieden und Schutz vor Geistern bereit. Evangelisten von ausserhalb haben es nicht leicht auf den Inseln, wo das Leben hart und unsicher ist. Wir wünschen uns, dass einige der Heimkinder den Ruf Gottes wahrnehmen und mit der Guten Nachricht im Gepäck zu ihrem Stamm zurückkehren.

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