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19. April 2021

Folgenschwerer Ungehorsam

NEPAL
Selinas Schicksal ist vorgezeichnet: Sie wird ihr Leben lang im Hindu-Tempel von Kathmandu den Göttern Opfern bringen. Wäre da nicht diese Stimme gewesen.

Selina kommt als sieben Monate altes Frühchen auf die Welt. Weil ihre Eltern um das Leben der Kleinen fürchten, bringen sie das Baby nach Kathmandu in einen Hindu-Tempel. Im Glauben der Eltern, einem Gemisch aus Buddhismus und Hinduismus, steht die Furcht vor Geistern und deren Besänftigung im Fokus. Also weihen sie Selina den Göttern. Sie verpflichten sich, das Mädchen jedes Jahr in den Tempel zu bringen, wo sie den Götzen und Geistern opfern soll.

Hartnäckige Stimme
Als Selina 14 Jahre alt ist, stirbt ihr Vater. Kurz darauf erkrankt auch ihre Mutter schwer. Ihre älteren Geschwister – zwei Schwestern und zwei Brüder – sind bereits erwachsen und aus dem Haus. Die Mutter quält sich mit der Sorge, was aus ihrer Tochter werden würde. Dann kommt der Tag, an dem Selina deutlich eine Stimme hört: »Bete im Namen von Jesus, dann wird deine Mutter gesund.« Von Jesus hat sie noch nie etwas gehört. Verwirrt stürmt sie zum Hindu-Tempel und berichtet es dem Priester. Er warnt sie davor, zu diesem Jesus zu beten: »Du bist eine Hindu und er der Gott der Christen!« Auch dass es Christen gibt, ist für Selina neu. Sie berichtet alles ihrer Mutter, die sich der Warnung des Priesters anschliesst.

Ungehorsam mit Folgen
Tage später meldet sich die Stimme erneut: »Wenn du im Namen von Jesus betest, wird deine Mutter gesund.« Diesmal entscheidet sich Selina, dieser Stimme zu gehorchen – und betet. Am nächsten Morgen will die Mutter wissen, warum Selina die ganze Nacht nicht nach ihr gesehen habe. »Du hast mich überhaupt nicht gerufen. Ausserdem habe ich gestern Abend im Namen von Jesus für dich gebetet. Du bist geheilt!« Und tatsächlich: In den folgenden Tagen setzt ein Heilungsprozess ein, und kurze Zeit später ist die Mutter gesund. Für Selina steht fest: »Über diesen Jesus muss ich unbedingt mehr erfahren.« Sie will sich mit Christen treffen. Doch die Mutter hat Einwände, hat Angst, aus der Verwandtschaft ausgestossen zu werden, Angst um die Zukunft ihrer Tochter.

Freiheit statt Zwang
Doch Selina bleibt hartnäckig, worauf sich ihre Mutter an einen Onkel erinnert, der Christ ist und in dessen Haus sich Gleichgesinnte heimlich treffen. Dort erfährt Selina mehr über Jesus. Ihre Angst schwindet und auch der Zwang, Geistern opfern zu müssen. Ein bislang unbekanntes Gefühl von Liebe und Freiheit macht sich breit. Das erkennt auch ihre Mutter. Sie fasst sich ein Herz und wendet sich Jesus zu. So auch ein Teil von Selinas Geschwistern. Heute ist Selina die Frau eines Pastors, dessen Gemeinde zum AVC-Netzwerk in Nepal gehört, und Mutter einer Tochter.

Alarm schlagen aus Berufung
Selina kennt den Buddhismus und den Hinduismus samt systemimmanenter Gefahren. Sie warnt junge Frauen vor den Agenten, die ihnen in Indien Arbeit versprechen, um sie dann zur Tempelprostitution zu zwingen. Sie versucht zu verhindern, dass junge Frauen spurlos verschwinden und in Hindu-Tempeln geopfert werden. Selina leistet wertvolle Aufklärungsarbeit und gibt gleichzeitig Gottes Liebe weiter.

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