Das Licht auf dem Knie
Als Ali* aus dem Iran nach Griechenland kommt, lebt er fünf Jahre auf der Strasse. Dabei verschlechtert sich seine körperliche Verfassung, und er ist auf Medikamente angewiesen. Als Obdachloser fehlt ihm der Kühlschrank, um diese sachgerecht lagern zu können. Eines Tages klopft er an die Tür unseres Zentrums in Athen und fragt, ob er seine Medikamente in unserem Kühlschrank deponieren dürfe. Die Leiterin erkennt, dass Ali sich in einer schwierigen Situation befindet. Sie lädt ihn ein, in unserem Schutzhaus zu wohnen.
Zunächst will Ali das nicht. Täglich kommt er für seine Arzneien ins Zentrum. Und immer wieder wird er eingeladen, bei uns zu wohnen. Ganze drei Wochen vergehen, bis er sich entschliesst, einzuziehen. Aus Neugier beteiligt er sich auch an den Anbetungszeiten, doch findet er es reichlich seltsam, wie sich die Leute verhalten. Er denkt, sie seien alle verrückt.
Ein interessantes Licht
Sein Gesundheitszustand verschlechtert sich zunehmend. Bald kann er nur noch in seinem Bett liegen. Zwei unserer Mitarbeiter bieten ihm an, für ihn zu beten. Ali hat nichts zu verlieren und willigt ein. Sie legen ihm die Hände auf und in diesem Moment sieht er ein Licht, das von der Zimmerdecke auf sein Knie fällt. »Interessant«, denkt er. Wieder allein, fängt er selbst an zu beten: »Hilf mir!«, sagt Ali schlicht. Da hört er eine Stimme: »Setz dich auf!« Ali versucht es – und es klappt.
Am nächsten Tag betet er wieder: »Wenn es dich gibt, dann hilf mir!« Und wieder kommt eine Antwort: »Steh auf!« Ali zieht sich an einen Stuhl hoch. Auf diese Weise geht es nun jeden Tag weiter, bis Ali immer weiter gehen kann und wieder vollständig mobil ist.
Einfach, aber stark
Jetzt geht Ali zur Zentrumsleitung und sagt: »Ich möchte Christ werden. Ich spreche mit Jesus und er mit mir. Tauft mich!« Das wollen unsere Leute gerne tun. Zuvor aber führen sie lange Gespräche mit ihm über den christlichen Glauben. Ali ist ein einfacher Mann, aber er hat einen starken Glauben. Und dieser wächst stetig.
* Name geändert
