13. August 2024

Vertrauen, hart erarbeitet

BULGARIEN
Im bulgarischen Rhodopengebirge lebt eine muslimische Minderheit in abgeschiedenen kleinen Dörfern. Mitko und Juja, unsere Partner vor Ort, investieren sich seit Jahren in diese Menschen.

Mitkos Missionsberufung für die muslimische Bevölkerung der Rhodopen wurzelt tief in der Zeit, als Bulgarien noch unter kommunistischer Herrschaft stand. Als junger Automechaniker wird er inhaftiert und wiederholt fast zu Tode geprügelt, weil man ein Neues Testament bei ihm gefunden hat. Während einer sechsmonatigen Isolationshaft singt er Loblieder, um zu überleben.

Nach seiner Entlassung fordert Gott ihn in einer Gebetszeit auf, seine Hände in Richtung Rhodopen auszustrecken. Mitkos erhält die Vision eines Hauses, das er bauen soll – und eine Botschaft: »Dort sind meine Leute, aber sie sind verloren.« Mitko und seine Frau Juja reisen ins Gebirge, halten sich aber zunächst bedeckt, was ihren Auftrag betrifft. Drei Jahre lang tun sie wenig anderes, als auf den Gipfeln hoch über der Stadt für einen geistlichen Durchbruch zu beten. »Gott machte uns klar: Man kann keine physische Autorität über ein Gebiet haben, wenn man die geistliche nicht hat.«

Beten und arbeiten
Seit vielen Jahren baut das Ehepaar am prophezeiten Gemeindezentrum im 50-Seelen-Dorf Planinets. AVC unterstützt die Fertigstellung durch Baueinsätze. Arbeit ist in dieser Gegend Trumpf. Mitko kann erst offen über Jesus sprechen, wenn er tatkräftig mit anpackt. Es gibt weit und breit nur zwei Traktoren, einer davon gehört Mitko. So pflügt er frühmorgens zuerst das Feld eines Nachbarn und erst dann sein eigenes. Oder er rettet verlorenes Vieh, bevor es von Bären, Wölfen oder Schakalen gerissen wird. Dazu setzt Mitko seine Wärmebildkamera ein, findet die verirrten Tiere und holt sie mit seinem Auto zurück.

Bevor er in den arbeitsreichen Tag startet, betet Mitko zwei Stunden. »Diese vorsichtige und gebetsfokussierte Annäherung ist zwingend notwendig«, sagt er. Denn nun vertrauen ihm die Einheimischen. Und manchmal treten sie mit einem Anliegen an ihn heran, weil sie erfahren haben, dass Mitkos Gott heilt und hilft. »An Glauben fehlt es ihnen nicht, vielmehr am Verständnis des Evangeliums«, erklärt Mitko.

Wenn Einheimische ihr Leben Jesus geben, ist dies in den muslimischen Dörfern mit dem sozialen Tod gleichzusetzen. Es kommt vor, dass Christen von den Dorfbewohnern geschlagen und von jeglicher Versorgung abgetrennt werden. Da ist besondere Vorsicht geboten. Wenn in einem Bergdorf gleich mehrere Leute zum lebendigen Gott finden, besuchen Mitko und Juja sie einzeln, damit die muslimische Bevölkerung über die Anzahl neuer Christen im Ungewissen bleibt.



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