
Vorwärts trotz vielen Schikanen
Die Gesellschaft wird zunehmend islamischer. Der Druck auf Andersgläubige, deren Anteil in den vergangenen 100 Jahren von 25 auf 3 % geschrumpft ist, wächst.
Offiziell ist der Irak ein demokratischer Staat. Die Realität sieht jedoch anders aus. Gemäss der irakischen Verfassung müssen alle Gesetze mit den Lehren des Islam übereinstimmen. Dies führt zu Benachteiligungen anderer Religionen. Christen haben deshalb mit extremen Einschränkungen bei der Ausübung ihres Glaubens zu kämpfen. In den vergangenen Jahren sind fast zwei Millionen aus dem Land geflohen.
Druck auf Christen wird durch offene Gewalt gegen sie ausgeübt, häufiger jedoch durch Ausgrenzung im privaten, familiären und gesellschaftlichen Bereich. Am schlimmsten werden Muslime verfolgt, die sich dem Christentum zuwenden.
Pastor Jules, unser Partner, verbreitet seit über 25 Jahren die Gute Nachricht im Irak. Die unter seiner Leitung stehende New Life Church in Bagdad betreibt seit fünf Jahren einen christlichen Radio-sender. »Sound of Joy« kann von über sieben Millionen Irakern empfangen werden. Die Resonanz ist gross. Über 90 % der Anrufer sind Muslime, die sich für den christlichen Glauben interessieren. Allerdings war es ein harter Weg bis zum Start des Senders. Die Behörden erteilten lange Zeit keine Genehmigung.
Ähnliches erlebte die Gemeinde beim Bau eines Krankenhauses. So ist es oft bei Projekten, die von Kirchen initiiert werden. Auch wenn die Vorhaben der Allgemeinheit und damit dem Land zugutekommen, stellen sich die Behörden quer. Deshalb kann der christliche Kindergarten mit integrierter Schule noch nicht gebaut werden, obwohl Erzieher und Lehrer bereitstehen.

